Gestaltungsplan Waldhaus Stirnrüti, Horw, 1999
Das Gebäude entwickelt sich in vier geschosshohen Stufen unterschiedlicher Länge, der Geländeneigung entsprechend, den Westhang hinauf. Die Attikageschosse folgen dieser Neigung ebenfalls in vier Stufen, sind aber regelmässig lang und machen damit das Gebäude am Hangfuss niedriger ist als ganz oben am Waldrand. Diese horizontale Verwerfung führt dazu, die Geschosse entsprechend den vorgefundenen Randbedingungen als verschieden lange Schichten auszubilden. Diese horizontalen Schichten werden gebildet mit um das Gebäude herumlaufenden Bändern, die z. B. mit anthrazitfarbenem Titanzink – Blech verkleidet sind. Diese Bänder bilden auf der Südseite die durchgehenden Balkone und werden zusammen mit den gleichfarbenen Stahlstützen und dem Geländer zu einem anthrazitfarben Geflecht vor der mahagonibraun lasierten Holzverkleidung der Balkone (Fenster, Untersicht und Boden). Auf der Nordseite begrenzen die Bänder die geschosshohen schmalen Öffnungen, ebenfalls in mahagonibraun lasiertem Holz, und die dazwischenliegenden möglichst fugenlosen Plattenverkleidungen. Diese, z. B. tannengrün (RAL 6009) gestrichenen, geschosshohen Platten werden geschützt mit dem nur wenig vorspringenden Blechband, das gleichzeitig auch dazu dient, die Laufschienen für die in der Fassadenfarbe gestrichenen Schiebeläden aufzunehmen. Die waldähnlichen Farben sollen zusammen mit der Gliederung in Bänder und Schichten eine Integration des grossen Gebäudes in die Waldlichtung ermöglichen.
Die Tragstruktur des Gebäudes besteht aus den Betondecken, den längs verlaufenden tragenden gemauerten Wänden und Stützen (Nordfassade, interne Erschliessungsschicht, Südfassade) und den quer verlaufenden, möglichst nichttragenden (Flexibilität), ebenfalls gemauerten Wänden. Der Südbalkon ist getragen von eigenen Stahlstützen, der Sonnenschutz wird mit Stoffstoren hergestellt. Die Fassade ist, dort wo keine Fenster oder Balkone sind, aussen isoliert und mit Platten verkleidet. Die Dächer sind im begehbaren Teil mit Holzrost belegt, die übrigen Flächen werden leichtbegrünt.
Ziel der Überarbeitung war es, in der Fassadengestaltung, der Tragstruktur und der inneren Aufteilung eine für die weitere Bearbeitung grösstmögliche Flexibilität zu erhalten, um pragmatisch auf die unterschiedlichen Anforderungen reagieren zu können.