Feldweite, Wohnüberbauung an der Seetalstrasse, Emmen, 2012
Auf der einen Seite die vierspurige Seetalstrasse, ein Fachmarkt mit Parkhaus, eine Tankstelle, dahinter ein Wohnhochhaus aus den siebziger Jahren, ein Grossverteiler, das Einkaufszentrum und der Autobahnzubringer in unmittelbarer Nähe, Leuchtreklamen, Plakatwände, Bushaltestellen, Verkehrsschilder, Lichtsignalanlagen, Fussgängerstreifen. Eine Stimmung wie an vielen städtischen Ausfallstrassen: Lärmig, bunt, heterogen. Auf der anderen Seite das neu geplante Wohnquartier in einem schönen wilden Park, mit Plätzen, Bäumen, Wiesen, Wegen, Heckenzimmern, fast verkehrsfrei. Hier wird es viele Wohnungen geben, aus denen die nahen Berge sichtbar sind, wo man bei offenem Fenster schlafen kann. Damit dieses ruhige Wohnquartier an diesem lauten, lebendigen, farbigen Ort entstehen kann braucht es einen Rand, der trennt und schütz, der zwei starke, unterschiedliche Welten erst entstehen lässt. Durch öffentliche Durchgänge sind diese miteinander verbunden. Das Projekt Feldweite ist der Auftakt zu einem neuen parkartigen Wohnquartier, das erst durch die Schutzfunktion der Randbebauung die gewünschte Wohnqualität erreichen kann. Ein gültiger Bebauungsplan teilt das ganze Areal in zwölf Baufelder. Damit werden Freiräume, Erschliessung, Dichte und Geschosszahlen definiert. Bei einigen markanten Stellen sind Pflichtbaulinien und -Ecken festgelegt, sonst lässt der Bebauungsplan bewusst Spielraum für eine vielfältige Architektur innerhalb der Baufelder. Als Auftraggeber möchte der Alfred Schindler Fonds (ASF) eine lebendige Nachbarschaft mit günstigem, zeitgenössischen Wohn- und Arbeitsraum realisieren lassen.
Gesicht und eine Identität zu geben sowie dieses vor dem Verkehrslärm seitens der Seetalstrasse und der Mooshüslistrasse zu schützen. Dafür entsteht auf dem Baufeld A2 entlang den Baufeldgrenzen der Seetalerhof, eine Kombination aus vier schlanken, unterschiedlich hohen Volumen, die mit drei verschieden ausgebildeten Gelenken verbunden sind. Diese Randbebauung reiht sich nach Aussen in die nahe liegenden grossformatigen Volumen ein. Im Inneren entsteht ein ruhiger nach Südwesten offener Park mit viel Raum für den bestehenden Meilibau. Ein 7-geschossiger Volumenteil folgt der übergeordneten Seetalstrasse und wird zum markanten Zeichen für das ganze Quartier.