Transformer, Industriestrasse, Luzern, 2011
Das heterogene Konglomerat an der Industriestrasse entstand als Gewerbe- und Wohngebiet Ende des 19. Jahrhunderts. Betriebe siedelten sich damals im Gebiet zwischen Unterlachen-, Keller- und Industriestrasse an. Nach und nach ergänzten und verdichteten Wohnhäuser – teilweise als Werkswohnungen und teilweise an die Gewerbegebäude angebaut – das Quartier. Diese Entwicklung erfolgte nicht – wie in der Neustadt – nach einem übergeordneten planerischen Konzept, sondern folgte einer pragmatischen, ökonomischen und betrieblichen Logik. Diese Vielfalt, die Massstabssprünge und Widersprüche machen den Charakter des Gebiets aus und boten in den letzten Jahren ein inspirierendes Umfeld für gewerbliche und kulturelle Zwischennutzungen.
Das Projekt Transformer erzeugt Urbanität, indem es den bisherigen Rhythmus aufgreift und weiterspinnt. Die bestehenden Atmosphären werden in eine lebendige Vielfalt und Dichte städtischer Funktionen wie Wohnen, Dienstleistung, Kunst und Kultur, Kleingewerbe, Gastronomie und Räumen für gemeinschaftliche Quartieraktivitäten überführt.
Das markante und geschichtsträchtige Käselager bleibt als Zeuge erhalten und dessen gemeinschaftliche kulturelle und gastronomische Nutzung trägt zur Identität und der historischen Rückbindung bei. Zusammen mit den verschiedenen Neubauteilen, die mit ihrer Massstäblichkeit und strukturellen Organisation verschiedensten Nutzungen Raum bieten, entsteht "Diversität": Eine vielfältige Mischung von Nutzungen, Lebensstilen, Generationen und Kulturen. Dieses Umfeld lebt von der Vielfalt. und diese Vielfalt ist gleichzeitig Standortqualität für die Ansiedlung von unterschiedlichen Betrieben.