Studienauftrag Wendelmatte, Greppen, 2016
Der historische Dorfkern von Greppen liegt ca. 200 Meter vom Ufer zurückversetzt und bildet mit seinen dicht stehenden Bauten ein malerisches Ensemble. Zwischen dem historischen Dorfkern und der Uferlinie weitet sich der Blick in die umliegende Landschaft. In umgekehrter Richtung hat man über die Wendelmatte den freien Blick auf die markanten Giebelfronten am unteren Bebauungsrand des Dorfkerns. Die Wendelmatte als offener Raum zwischen See und dem historischen Ortskern ist in dieser Form einzigartig am Vierwaldstättersee. Das nördlich liegende Wohnquartier drängt jedoch in Richtung Wendelmatte. Einfamilienhäuser stehen unvermittelt an dieser offenen Wiese. Einen klaren Abschluss des Einfamilienhausquartiers gibt es nicht. Vom historischen Dorf kommend ist die einzigartige Wiese nur zwischen Kirche und Strandbad erlebbar, die Schiffsanlegestelle wird kaum wahrgenommen.
Städtebauliche Setzung
Zur Stärkung der vorhanden Qualitäten und zur Sicherstellung einer maximalen Wohnqualität werden zwei Eingriffe vorgenommen: Eine Dorfkernerweiterung mit fünf neuen Gebäuden und die Bebauung entlang des Seewegs mit sechs Neubauten. Die Wendelmatte wird durch diese bauliche Klärung der Ränder als klar gefasster und unverbaubarer Ort im Dorf ausgezeichnet, das Wiesland grösstmöglich belassen. Dabei wird auf die Interessen der Grundeigentümer und deren Eigentumsverhältnisse Rücksicht genommen und gleichzeitig eine maximale Ausnützung erreicht. Die Wendelmatte bleibt somit eine maximal grosszügige und Allen zugängliche Allmend, welche durch eine adäquate Architektur gefasst wird. Der Seeweg wird zur Wohnadresse und kann seiner Funktion als Verbindung zwischen Dorfkern und Schiffssteg gerecht werden.
In Zusammenarbeit mit tobler gmür Architekten, Zürich toblergmuer.ch