Studienauftrag Seminar Rickenbach, 2017
KONZEPT
Die Stellung und Grundform der Gebäude orientieren sich an der Typologie des Strassendorfes. Ergänzungsbauten stärken die Aufreihung der strassenbegleitenden Bauten, ähnlich einer Perlenkette. Das Ensemble aus Kapelle und den Häuser Bellevue und Beau Site werden erhalten, aussenräumlich besser integriert und mit zusätzlichen Bauten ergänzt. Als Dorfauftakt wird ein neues Gebäude bzw. die neue Turnhalle platziert, welche den Dorfeingang klar abgrenzt. Zudem wird mit dieser Massnahme der Platz im Zentrum klarer definiert und in seiner Form gestärkt. Er soll in Zukunft als multifunktionaler Dorfplatz eine höhere Bedeutung im Dorfleben erfahren. Die fussläufige Wegverbindung über den Schulweg wird erhalten und zum Platz hin gestärkt. Er führt direkt zum Platz und bindet diesen stärker an das Dorf. Hangabwärts wird das Seminargebäude rückgebaut und durch vier neue Bauten ersetzt. Es ist die Idee, den grünen Hang in die neue Wohnsiedlung im Südwesten einfliessen zu lassen. Die vier neuen kleinmassstäblichen Volumen mit Satteldach fügen sich in die bestehende Bautypologie ein und können gleichzeitig die Verdichtungsbestrebungen des Dorfes erfüllen.
ETAPPE 1: Turnhalle bleibt erhalten
Hangabwärts werden vier Bauten in unterschiedlicher Grösse und Ausrichtung so platziert, dass sie sich dem natürlichen Hangverlaufe anpassen und so jedem Wohnhaus eine Aussicht auf das Seepanorama ermöglichen. Sämtliche Bauten orientieren sich in Ihrer Grösse und Ausformulierung an dem Bauen im ländlichen Gebiet. So sind diese mit geneigten Dächern, Holzfassaden und einem Sockel geplant. Die Häuser sind verschieden gross und lassen ein breites Spektrum an Wohnungsgrössen und Typologien zu, von 2.5- bis hin zu grossen 5.5-Zimmerwohnungen für Familien. Der Grünraum der Landwirtschaft entwickelt sich in der neuen Siedlung zur kultivierten Landschaft und steht im Kontrast zum befestigten Dorfplatz. Die Zufahrt zur Turnhalle und den Parkplätzen erfolgt analog der bestehenden Erschliessung und wird nur im Bereich der Strasseneinmündung optimiert. Die Zufahrt zur Einstellhalle führt über die Strasse Spielhöfli, was durch eine Verbreiterung der Strasse entlang der gesamten Parzellengrenze Süd möglich ist.
ETAPPE 2: Turnhalle wird umplatziert
Die bestehende Turnhalle wird aufgehoben zugunsten einer optimalen Situierung und Gestaltung des Platzes. Durch die Umplatzierung der Turnhalle kann ein dem Dorf angemessener Platz geschaffen werden, das Ensemble aus drei Dorfbildprägenden Bauten Kapelle, Haus Bellevue und Haus Beau Site wird aufgewertet und erhält einen angemessenen Freiraum nach Westen. Zudem wird ein Dorfplatz mit einer optimalen Dimensionierung und Begrenzung geschaffen. Im Bereich der Kapelle wird die Stützmauer nach Westen verschoben, um hier einen vergrösserten Aussenraum zu ermöglichen. Zudem erhält der neue Dorfplatz eine klare Begrenzung nach Osten. Die neue Turnhalle ist auch der Auftakt der strassenbegleitenden „Perlenkette” hinein ins Dorf. Sie soll auch als Mehrzweckhalle für verschieden Veranstaltungen genutzt werden können. So kann die Halle zum Platz geöffnet werden. Sie soll eine Holzverkleidung erhalten und in Anlehnung an eine Scheune erstellt werden. Um den dörflichen Massstab nicht zu brechen, wird die Höhe des Volumens im Bereich des Foyers und des Geräteraums verkleinert.
In Zusammenarbeit mit
blgp architekten ag, Luzern
Christoph Wey Landschaftsarchitekten GmbH, Luzern