Umbau EFH Geisterweg, Luzern, 2008
Zwischen den Mehrfamilienhäusern am Stauffacherweg und der Sonnbühlstrasse liegt versteckt der Geisterweg: Eine wilde Gartenlandschaft in der Stadt. Der Geisterweg bildet den unteren, südlichen Abschluss der grossen Gärten der Häuser und Villen am Stauffacherweg. Darum das schmale, teilweise verwachsene Strässchen, darum die schopfartigen Nebengebäude und Garagen.
Das Grundstück ist durch den Eingangshof auf dem Niveau des Geisterweges und dem Treppenaufgang zum Stauffacherweg zweigeteilt: Auf der östlichen Seite des Eingangshofes ist das Untergeschoss des bestehenden Ökonomiegebäudes erreichbar, das Erdgeschoss liegt auf dem Niveau des Gartens, eine verwachsene Mauer übernimmt den Höhenunterschied zum Geisterweg. Auf der westlichen Seite liegt ein Garten, auch hier durch eine verwachsene Mauer entlang dem Geisterweg erhöht.
Mit dem Umbau und der Erweiterung soll aus dem bestehenden Ökonomiegebäude ein Gartenhaus werden, das sich vollständig in die Gartenlandschaft integriert. Die Südfassade wird mit der bestehenden Mauer entlang des Geisterweges zur eingewachsenen Gartenmauer, das Dach ist wie ein Hügel mit Gras bewachsen, möglichst tief zum Ostgarten hin. Wie bei einem terrassierten Garten ist der Hügel von der Nordseite her begehbar: Eine Aussentreppe führt auf die Dachterrasse, von wo aus ein Seezipfel, Berge und der Pilatus sichtbar werden.
Am Untergeschoss wird wenig verändert: Der hangseitige, feuchte Keller wird zugunsten einer Erweiterung mit Bad, Waschküche, Technik- und Abstellraum gegen Osten aufgegeben. Eine schmale Treppe führt zum Erdgeschoss und direkt in die Wohnküche, die mit einer Doppeltüre mit dem Nordsitzplatz und über eine Ziehbrücke mit dem Westgarten verbunden ist. Eine Raumschicht mit Schränken, Feuerstelle und Toilette trennt die Wohnküche vom L-förmigen Wohn- und Essraum. Durch Schiebetüren bei den beiden Zugängen und eine Faltwand im Wohn- und Essraum lassen sich die Räume unabhängig voneinander nutzen.
Im Gegensatz zur Wohnküche ist die Raumhöhe im Wohn – und Essraum gegen Westen hin ansteigend, die Decke lässt die Hügelform sichtbar werden. Ein grosses, hochliegendes Fenster lässt das Abendlicht weit eindringen, das Fenster gegen Süden erlaubt den Blick durch die schmale Lücke zwischen den Nachbarhäusern auf Berge und die Doppeltüren, die niedriger werdende Raumhöhe und das Vordach fokussieren den Blick gegen Osten auf den Garten.