Haus mit Garten, Ideenwettbewerb Quartierentwicklung, Unterägeri, 2011
Unterägeri entwickelt sich seit Mitte des 20. Jahrhundert zum Wohngebiet einer grossteils in den nahen städtischen Agglomerationen arbeitenden Bevölkerung. Trotz des schnellen Wachstums hat es sich den Charakter eines Dorfes bewahrt. Dies nicht nur weil es leicht entrückt in einer malerischen Landschaft liegt. Der Kantonsstrasse entlang reihen sich die öffentlichen Nutzungen auf und bilden den Dorfkern. Darum herum, schwergewichtig auf der Südseite, haben sich kleinteilige Wohnquartiere entwickelt. Die Wohnquartiere von Unterägeri werden geprägt durch die direkte Zuordnung vom Haus und seinem Garten. Grossflächige Siedlungsräume wie in den schnell wachsenden Stadtagglomerationen fehlen weitgehend. Das Städtebauliche Konzept basiert auf dieser kleinteiligen dörflichen Verteilung der Volumen und der Zuordnung von Haus und Garten. So entstehen Aussenräume von hoher Privatheit. Ergänzt und strukturiert wird das Planungsgebiet durch die zwei halböffentlichen bis öffentlichen Begegnungszonen. Sie sind Freiräume für Spiel und Begegnung, dienen als Erschliessung für Langsamverkehr und Fussgänger und sind mit dem bachbegleitenden Freiraum verbunden. Dieser grosszügig gestaltete öffentliche Freiraum führt hinunter zum Lorzekanal und diesem entlang in wenigen Fussminuten ins Zentrum. Ein engmaschiges Wegnetz verbindet die Begegnungszonen mit den angrenzenden und umliegenden Häusern. Im Übergang von der Begegnungszone „Zimelstrasse“ zur Bachzone befindet sich ein zurückhaltend gestalteter Quartierplatz mit dem als Teich geplanten Retentionsbecken und einem Kindergarten im Erdgeschoss des angrenzenden Hauses. Überlagert wird das Wegnetz für Langsamverkehr und Fussgänger durch die Erschliessungsstrassen des motorisierten Verkehrs.